Samstag, 9. Oktober 2021

Kinder vor sexueller Ausbeutung schützen

 Weltladen erfreut über Gesetzesänderung auf den Philippinen

Der Weltladen Waidhofen stand in den letzten Wochen in engem Austausch mit dem Kinderschutzzentrum PREDA auf den Philippinen. Eine langjährige, öffentlich erhobene Forderung von PREDA-Gründer Shay Cullen, das Schutzalter für gesetzlich erlaubte sexuelle Handlungen von 12 auf 16 Jahre anzuheben, ist nun im Parlament umgesetzt worden. „Dieses Gesetz ist eine starke Abschreckung und bietet mehr Schutz für gefährdete Kinder“, schrieb er in seiner jüngsten Mail an den Weltladen Waidhofen. Wie dramatisch die Problematik der Kinderprostitution ist, zeigte vor vier Jahren die Theatergruppe von PREDA in Waidhofen. Im vollen Plenkersaal brachten sie „ONCE WE HAD A DREAM“ mit all den Hintergründen zur Ausbeutung von Kindern auf die Bühne.

PREDA ist ein Verein für die Genesung, Ermächtigung und Entwicklung der Menschen. Shay Cullen gründete PREDA 1969, weil er als junger Priester die verheerenden Auswirkungen der Kinderprostitution rund um einen US-amerikanischen Militärstützpunkt erlebt. Er baute eine Infrastruktur auf, in der betroffene Mädchen und Buben wieder in ein normales Leben zurückfinden können. Viele dieser jungen Mädchen und Burschen kamen und kommen vom Land in die Stadt, weil dort kein Leben für sie mehr möglich ist.

In der Zwischenzeit ist PREDA auch ein wichtiger Produzent von Fairtrade-Produkten geworden: getrocknete Mangos, Mango Kompott, Mango Likör, Mango Monkeys. In Zusammenarbeit mit dem fairen Handel wurde es möglich, die Mangos, für die am Land kein Absatz war, zu trocknen, zu verarbeiten und über die Weltläden zu verkaufen. Damit haben die Bauern und Bäuerinnen ein Einkommen, weniger Menschen müssen abwandern und die Projekte für schutzlose Kinder können zumindest teilweise finanziert werden.

Adi Reichartzeder, der in den letzten Monaten den Austausch mit PREDA pflegte, sagt zur jüngsten Entwicklung: „Shay Cullen und seine Mitarbeiter bei Preda versuchen seit dem Anfang und bis heute die Weltöffentlichkeit zu mobilisieren und politischen Druck auf die Mächtigen auszuüben, damit zumindest die grundlegendsten Rechte vor allem der Kinder geschützt werden. Jetzt freuen wir uns über ihren Erfolg auf Gesetzesebene.

Empörend ist, dass die treibende Kraft für Prostitution, Missbrauch und Gewalt an Kindern der internationale Tourismus aus vielen reichen Ländern, darunter auch Österreich, ist. Mit dem Verkauf von Predaprodukten dürfen wir ein Mosaikstein im wichtigen Einsatz für die elementaren Kinderrechte
sein.“

FOTO: Adi Reichartzeder mit Fairtradeprodukten von der Kinderschutzorganisation PREDA auf den Philippinen

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